Weg für eine umweltbewusste Gemeinde
Umweltministerin Scharf eröffnete Baumlehrpfad
Woher hat die Stieleiche ihren Namen? Welcher Nadelbaum verliert im Winter seine Nadeln? Antworten auf diese Fragen gibt der neue Kirchheimer Baumlehrpfad. Mehr noch: Der 3,5 Kilometer lange Spaziergang entlang 23 verschiedener, heimischer Baumarten lädt ein, die ökologische Vielfalt der Gemeinde zu entdecken und das Bewusstsein für Natur und Umwelt zu schärfen. Eröffnet wurde der Rundgang, der im Kirchheimer Jahr der Umwelt entstanden ist, von der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf zusammen dem Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch, Kirchheims Ersten Bürgermeister Maximilian Böltl und Sonja Forstner, Leiterin des Sachbereichs Umwelt.
Wohnraum, Verkehr, Bildung, Wirtschaftsförderung – die großen kommunalen Themen lassen sich an einer Hand aufzählen. „Der fünfte Finger der Hand, die Umwelt, wird häufig nicht ausreichend beachtet“, erklärt Kirchheims Erster Bürgermeister Maximilian Böltl. Doch gerade im dichtbesiedelten Münchner Umland müsse die Natur erhalten und gefördert werden. Bäume sind dabei ein wichtiger Part im Ökosystem. Sie sind Sauerstoffspender, filtern Staub, sorgen für Lärm- und Sichtschutz, setzten die Windgeschwindigkeit herab und bieten Lebensraum für viele Tiere und für uns Menschen dienen Bäume und Grünanlagen als wertvolle Rückzugsorte und der Erholung.
All dies verdeutlicht der 3,5 Kilometer lange Rundweg. Rund eineinhalb Stunden nimmt der Spaziergang in Anspruch und führt vom Bajuwarenhof über Sportpark, Vogelsiedlung, Grund- und Mittelschule über das Dorf zurück zum Ausgangspunkt. Feldahorn, Silberweide und Ginkgo sind dabei drei der 23 verschiedenen heimischen Baumarten, die es zu entdecken gibt. Eine Broschüre, die am Start ausliegt, erläutert die Unterschiede der Bäume, deren Blätter und Nadeln, Blüten und Rinde. Zur besseren Orientierung ist der Pfad mit Pfeilen ausgeschildert.
Der Baumlehrpfad reiht sich in zahlreiche Projekte und Aktionen im Kirchheimer Jahr der Umwelt: So informierten Aussteller bei den Kirchheimer Gartentagen über die Vielfalt der Natur, Dritt- und Viertklässler bewiesen ihr Können bei der Naturolympiade und Gymnasiasten setzen sieben Apfelbäum an Tag des Baumes in die Erde.
Gerade die Umweltpädagogik genießt in Kirchheim einen hohen Stellenwert, denn wer die Natur kennt und liebt wird sie auch schützen. Die Gemeinde setzt dabei auf eine enge Kooperation mit den Schulen und ermöglicht Unterricht auch außerhalb des Klassenzimmers. Die Entwicklung des Lehrpfades ist solch ein Projekt, bei dem Grundschüler jedoch auch Jugendliche und Erwachsene die Bedeutung von Natur und Umwelt ganz praktisch erleben und erfahren können. „Die Eröffnung des Baumlehrpfads durch Umweltministerin Ulrike Scharf zeigt die große Wertschätzung und unterstreicht einmal mehr, wie wichtig ein umfassendes Bewusstsein für unsere natürliche Umgebung ist“, betont Bürgermeister Böltl. Er dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Umweltamt und dem Bauhof mit der Gemeindegärtnerei, die mit ihrem Engagement und Einsatz den Erfolg des Projektes möglich gemacht haben.
Auslöser für das Jahr der Umwelt war der Kirchheimer Dreiklang. Sonja Forstner, Leiterin des Sachgebiets Umwelt, Energie und Abfallwirtschaft glaubt, dass beim Flächenverbrauch ein Umdenken nötig sei. Es sei wichtig, die bestehenden Erholungsflächen zu erhalten und zu erweitern. Mit dem Kirchheimer Dreiklang sollen das Moos, der künftige Ortspark sowie der Heimstettner See wieder in den Fokus gerückt, mit Landschaftspflege Freiraum geschaffen und erhalten sowie Naherholung gefördert werden. „Kirchheim ist auf einem guten Weg – hin zu einer umweltfreundlichen und grünen Gemeinde“, meint Forstner. Das Jahr der Umwelt gab dazu viele nachhaltige Anstöße – einer davon ist der neue Baumlehrpfad.
Broschüre zum Baumlehrpfad herunterladen
Broschüre zum Baumlehrpfad (PDF, 10 MB)